Eva erzählt mir von ihrem Sexualleben: „Es ist wie eine Jagd. Mein Mann Adam ist der Jäger und ich bin die Beute. Er belauert mich ständig. Er wittert meinen Duft und verfolgt mich. Vielleicht klingt es witzig, aber ich laufe tatsächlich vor ihm davon…“
Eva macht sich Sorgen um ihr Sexualleben. Adam möchte viel öfter Sex als sie und sie will ihn nicht enttäuschen oder ein Gefühl der Zurückweisung geben.
„Ich weiß nicht, wie lange ich noch mitmachen und dabei so tun kann, als ob ich es genießen würde.“
Niemand sollte sich verpflichtet fühlen nachzugeben, wenn der Partner Sex möchte und der eigene Körper im Moment nein dazu sagt.
Der beste Weg, jemanden Sex zu verleiden, besteht darin, ihm dauernd Sex aufzudrängen, wenn er es nicht wirklich will. Wir sind ja keine Leistungssportler, die Leistung bringen müssen, egal wie wir uns gerade fühlen.
Ich fragte Eva was sie tun würde, wenn Adam spät abends nach Hause käme und Hunger hätte. Würde sie mit ihm zu Abend essen, obwohl sie schon gegessen hatte? „Natürlich nicht!“, erwiderte Eva,
„aber ich würde mich zu ihm setzen, während er isst.“
Zusammen überlegten wir, ob sie sich vorstellen könnte, es mit Sex genauso zu machen. Ob sie kreativer mit Adams Bedürfnissen umgehen könnte, als dadurch, ihre Beine zu öffnen und zu hoffen, dass es schnell vorbei ist. Wenn Adam Lust auf Sex hat und Eva nicht, kann sie ihn halten oder streicheln, während er sich selbst befriedigt. Dadurch fühlt er sich nicht zurückgewiesen und sie kann authentisch bleiben.
Die innere Präsenz führt zu mehr Intimität zwischen den Partnern, als widerwilliges nachgeben. Ausserdem kann es erregend sein, Zeuge der sexuellen Energie des Partners zu werden und manchmal wird dadurch die eigene Sexuelle Lust angeregt.
Selbst wenn Eva im Moment keine Lust auf Sex hat, kann ihr Körper durchaus ein Interesse daran haben, und wir schauen zusammen, wie ihr Verlangen aus seinem Versteck gelockt werden kann.
